Hexe der Moderne:
Die Hexen der Neuzeit bevorzugen, anders als es im Mittelalter beschrieben wird, einen lebensbejahenden und naturnahen Pfad. Hexe sein bedeutet nun sich selbst zu ermächtigen und im Einklang mit der Natur zu sein, trotzdem bleiben Hexen auch heute noch im Verborgenen.
Seit den 1970ern Jahren sind Hexen individuell und emanzipiert. Zu der Glaubensgemeinschaft der Hexen gehören: Hexen, Heiden, Druiden, Esoteriker, Magier und Eklektiker.
Sie wollen ihr eigenes Leben naturnah und selbstbewusst gestalten. Die Natur ist vor allem für Hexen heilig, da sie alles hervorbringen und wieder in sich vereinen, was die Welt zu bieten hat.
Umweltbewusstsein und Nächstenliebe spielt nämlich eine wichtige Rolle. Müll wird recycelt, statt Autos werden öffentliche Verkehrsmittel genutzt, in kalten Wintern werden Vögel gefüttert und in heißen Sommern die Bäume gegossen. Sich selbst und anderen Helfen ist ein großes Stichwort.
Die moderne Hexe trifft sich bei Festen und Ritualen, wie auch in verschiedenen Serien und Filmen (z.B. Bibi Blocksberg) schon veranschaulicht wird. Weiterhin leben sie nach dem Jahresrad oder auch Jahreskreis der acht Punkte, die zwischen Oktober und September festgelegt sind.
Im Internet findet man zahlreiche Seiten über den Kauf von Kerzen, Ölen, Sand und Zaubertränken mit verschiedenster Wirkung.
Hexen in Afrika:
In einem Dorf in Afrika leben 30 Frauen zusammen, die ein Schicksal teilen. Sie werden verfolgt, da sie der Hexerei bezichtigt werden.
Sie wurden von ihren Nachbarn und ihrer Familie vertrieben, denn es gilt nun die Lynchjustiz. Die meisten der Frauen, die in diesem Dorf leben, sind über 45 Jahre alt und sehr arm.
Auslöser, die zu so einer Beschuldigung führen, können sehr banal sein. Entweder tritt ein plötzlicher Tod oder eine plötzliche Krankheit auf, oder es wird von diesen Frauen geträumt.
In Afrika gibt es ein Dutzend solcher Schutzdörfer, die immer wieder genutzt werden müssen.
Im März 2012 wurde eine jugendliche Schülerin der Hexerei beschuldigt. Sie fiel wegen ihren guten Noten auf und wurde daraufhin vorgeworfen, ihren Klassenkameraden mithilfe von schwarzer Magie den Verstand zu rauben.
Familie und Dorfbewohner verurteilten sie und drohten ihr mit dem Tod, woraufhin das Mädchen die Flucht ergriff und in einem der „Hexendörfer“ Schutz fand.
Der Grund dieser Verurteilung liegt sicherlich an der Angst der Bürger, aber auch an das schwache Justizsystem, welches in Afrika vorherrscht. Für Dinge, die Menschen nicht erklären können und die ihnen Angst machen, muss eine Erklärung ersucht werden, damit etwas verantwortlich gemacht werden kann.
Auch heute gibt es noch Hexenproben. In Afrika ist die bekannteste Probe die Hühnerprobe. Die angeschuldigte Frau bringt ein Huhn zum Heiler des Dorfes, wo es geschlachtet wird. Wenn das Huhn nach dem Wurf durch die angeklagte Frau auf den Rücken landet, beweist es die Unschuld der Hühner, landet es auf dem Bauch, gilt die Frau als Hexe.